Reiseziel Jordanien

Die Geschichte und Kultur Jordaniens: Ein Land zwischen Antike und Moderne

Jordanien, ein Land mit einer reichen Geschichte und atemberaubender Natur, ist seit Jahrtausenden ein Knotenpunkt verschiedener Kulturen und Zivilisationen. Von prähistorischen Siedlungen über das Römische Reich bis hin zur islamischen Ära spiegelt das Land eine einzigartige Mischung aus Tradition und Moderne wider. Heute ist Jordanien ein beliebtes Reiseziel für Geschichts- und Naturliebhaber, die seine beeindruckenden Ruinenstädte, religiösen Stätten und Naturwunder erkunden möchten. Das heutige Jordanien befindet sich in einer Region, die seit Jahrtausenden besiedelt ist und eine zentrale Rolle in der Geschichte des Nahen Ostens spielt.

Frühgeschichte und Antike

Die frühesten menschlichen Siedlungen in Jordanien reichen bis in die Altsteinzeit zurück. Archäologische Funde aus dieser Zeit belegen, dass Jäger und Sammler die Region durchstreiften und primitive Werkzeuge aus Feuerstein verwendeten. Besonders bedeutend sind Funde aus Wadi Rum und der Azraq-Oase, die auf eine kontinuierliche Besiedlung während der mittleren und späten Altsteinzeit hinweisen.

Mit dem Übergang zur Jungsteinzeit (ca. 10.000–4.500 v. Chr.) begannen die Menschen, sesshaft zu werden und erste landwirtschaftliche Siedlungen zu errichten.

Eine der wichtigsten Fundstätten ist Ain Ghazal bei Amman, eine der größten neolithischen Siedlungen im Nahen Osten. Hier wurden beeindruckende Statuetten aus Gips gefunden, die zu den ältesten bekannten figürlichen Darstellungen der Menschheitsgeschichte gehören. Die Menschen von Ain Ghazal betrieben Ackerbau und Viehzucht, was auf eine fortgeschrittene gesellschaftliche Organisation hindeutet.

Während der Bronzezeit (ca. 3300–1200 v. Chr.) wurde das Gebiet von verschiedenen semitischen Völkern bewohnt. Es entwickelten sich erste Stadtstaaten, die Handelskontakte mit Ägypten und Mesopotamien unterhielten. Eine der bekanntesten Stätten aus dieser Zeit ist die Region um das Tote Meer, die in Verbindung mit den biblischen Städten Sodom und Gomorrha gebracht wird. Diese Städte sollen, der biblischen Überlieferung zufolge, aufgrund ihrer Verderbtheit durch göttliches Feuer zerstört worden sein. Archäologische Funde in der Nähe des modernen Bab edh-Dhra und Numeira deuten darauf hin, dass hier tatsächlich bronzezeitliche Siedlungen existierten, die durch Naturkatastrophen zerstört wurden

Die Bronzezeit war auch eine Periode intensiver Handelsaktivitäten. Jordanien lag an wichtigen Handelsrouten, die Ägypten, Mesopotamien und Anatolien miteinander verbanden. Die Region war reich an natürlichen Ressourcen wie Kupfer, das in der Gegend von Feynan im Süden des Landes abgebaut wurde. Dieses Metall war in der Herstellung von Waffen und Werkzeugen von großer Bedeutung.

Während der späten Bronzezeit geriet Jordanien unter den Einfluss der ägyptischen Pharaonen, die hier Handelsbeziehungen aufrechterhielten und möglicherweise auch Vasallenstaaten kontrollierten.

In der Eisenzeit (ca. 1200–332 v. Chr.) entstanden mehrere Königreiche, darunter Ammon, Moab und Edom.

Diese Reiche wurden in biblischen und mesopotamischen Quellen erwähnt. Sie hatten enge Beziehungen zu benachbarten Zivilisationen wie den Assyrern, Babyloniern und Persern, die das Gebiet wiederholt kontrollierten.

Hellenistische und Römische Zeit

Nach der Eroberung durch Alexander den Großen im Jahr 332 v. Chr. geriet das heutige Jordanien unter griechischen Einfluss. Nach Alexanders Tod wurde die Region von den Seleukiden und später von den Nabatäern beherrscht.

Die Nabatäer gründeten das berühmte Petra, eine Stadt, die für ihre beeindruckenden Felsbauten und ihre wirtschaftliche Bedeutung bekannt ist.

Im Jahr 106 n. Chr. wurde das Nabatäerreich von den Römern unter Kaiser Trajan annektiert und in die Provinz Arabia Petraea integriert. Während der römischen Herrschaft erlebte die Region eine Blütezeit. Städte wie Jerash (Gerasa) wurden zu bedeutenden Handelszentren.

Die Römer bauten Straßen und Infrastruktur, die das wirtschaftliche Wachstum förderten.

Neben wirtschaftlichem Wohlstand brachte die römische Herrschaft auch kulturellen Austausch und Urbanisierung. Zahlreiche Tempel, Castelle, Theater und Aquädukte wurden errichtet, von denen einige bis heute gut erhalten sind.

Die römische Verwaltung sorgte für eine stabile politische Struktur, und die Provinz Arabia Petraea war strategisch wichtig für den Handel zwischen dem Mittelmeerraum und Arabien. Trotz der römischen Dominanz behielt die Region viele ihrer einheimischen Traditionen und religiösen Bräuche bei. In der Spätantike geriet die römische Kontrolle jedoch ins Wanken, und Jordanien wurde schließlich Teil des Byzantinischen Reiches.

Byzantinische und Islamische Zeit

Nach der Teilung des Römischen Reiches im Jahr 395 n. Chr. fiel Jordanien unter byzantinische Herrschaft. Christentum verbreitete sich stark in der Region, und zahlreiche Kirchen wurden errichtet.

Besonders bekannt sind die kunstvollen Mosaiken, die in byzantinischen Kirchen und Gebäuden entdeckt wurden. Die Stadt Madaba, oft als „Stadt der Mosaiken“ bezeichnet, beherbergt eines der berühmtesten Mosaike der Region: die Madaba-Karte, eine byzantinische Mosaiklandkarte des Heiligen Landes aus dem 6. Jahrhundert. Diese Mosaiken geben wertvolle Einblicke in das religiöse und alltägliche Leben jener Zeit und sind ein bedeutendes kulturelles Erbe.

Im 7. Jahrhundert breitete sich der Islam aus, und die Region wurde nach der Schlacht am Jarmuk (636 n. Chr.) von den muslimischen Arabern erobert. Jordanien wurde Teil des Kalifats der Umayyaden, die ihre Hauptstadt in Damaskus hatten. Die Umayyaden errichteten zahlreiche bedeutende Bauwerke, darunter die Wüstenschlösser Qasr Amra, Qasr Mshatta und Qasr Kharana.

Diese Gebäude dienten als Jagdschlösser, Karawansereien und Verwaltungszentren.

Qasr Amra ist besonders berühmt für seine einzigartigen Fresken, die eine Mischung aus islamischer und byzantinischer Kunst darstellen.

Die Umayyaden entwickelten zudem die Infrastruktur der Region weiter, indem sie Straßen und Bewässerungssysteme verbesserten. Jordanien war eine wichtige Verbindung zwischen der syrischen Hauptstadt Damaskus und der heiligen Stadt Mekka. Nach dem Sturz der Umayyaden im Jahr 750 n. Chr. übernahmen die Abbasiden die Kontrolle. Die politische Bedeutung Jordaniens nahm in dieser Zeit ab, da das Zentrum des Kalifats nach Bagdad verlegt wurde.

Später folgten die Abbasiden, die Ayyubiden und die Mamluken, die das Gebiet bis ins 16. Jahrhundert kontrollierten.

Die Zeit der Kreuzritter

Im 11. Jahrhundert begann die Zeit der Kreuzzüge, die auch Jordanien betrafen. Die Kreuzritter errichteten mehrere Burgen und Festungen, um ihre Herrschaft über die Region zu sichern. Besonders bedeutend waren die Burgen Kerak und Shobak, die von den Kreuzfahrern unter Balduin I. von Jerusalem im frühen 12. Jahrhundert erbaut wurden.

Die Burg Kerak, eine massive Festung auf einem Hügel, wurde ein strategisch wichtiger Punkt für die Kreuzritter. Sie diente als Hauptquartier für die Herrscher von Oultrejordain, einem wichtigen Kreuzfahrerstaat. Die Burg war berüchtigt für ihren Herrn Rainald von Chatillon, der zahlreiche Überfälle auf muslimische Karawanen organisierte und damit den Konflikt mit dem ayyubidischen Sultan Saladin verschärfte. 1187 wurde Kerak nach einer langen Belagerung von Saladins Truppen eingenommen.

Auch die Burg Shobak, die südlich von Kerak liegt, war ein wichtiger Verteidigungsposten der Kreuzritter. Sie wurde 1115 von Balduin I. errichtet und galt als erste größere Kreuzfahrerfestung in der Region. Trotz ihrer starken Verteidigungsanlagen wurde sie 1189 von den Truppen Saladins erobert.

Mit der Niederlage der Kreuzritter in der Schlacht von Hattin im Jahr 1187 und dem darauffolgenden Verlust Jerusalems ging die Macht der Kreuzfahrer im Nahen Osten stark zurück. Bis zum Ende des 13. Jahrhunderts wurden die letzten Kreuzfahrerbastionen von den Mamluken erobert, und das heutige Jordanien kehrte unter islamische Herrschaft zurück.

Osmanische Herrschaft und Aufstieg des Nationalismus

1516 wurde Jordanien in das Osmanische Reich integriert und blieb für 400 Jahre Teil davon. Während dieser Zeit wurde das Land weitgehend vernachlässigt und blieb wirtschaftlich rückständig. Erst im 19. Jahrhundert begannen europäische Mächte, insbesondere Großbritannien und Frankreich, sich für die Region zu interessieren.

Während des Ersten Weltkriegs unterstützten die Haschemiten unter der Führung von Sharif Hussein von Mekka die britischen Streitkräfte gegen das Osmanische Reich. Die Arabische Revolte (1916–1918) führte zur Vertreibung der Osmanen aus der Region, doch die Briten und Franzosen teilten den Nahen Osten gemäß dem Sykes-Picot-Abkommen unter sich auf.

Britisches Mandat und Unabhängigkeit

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Transjordanien 1921 unter britische Verwaltung gestellt. Emir Abdullah I., ein Sohn von Sharif Hussein, wurde als Herrscher eingesetzt. 1946 erhielt Transjordanien die volle Unabhängigkeit und wurde zum Haschemitischen Königreich Jordanien mit Abdullah I. als erstem König.

Jordanien im 20. und 21. Jahrhundert

Seit seiner Unabhängigkeit hat Jordanien zahlreiche politische und wirtschaftliche Herausforderungen erlebt. Nach dem arabisch-israelischen Krieg von 1948 nahm das Land eine große Anzahl palästinensischer Flüchtlinge auf. 1950 annektierte Jordanien das Westjordanland, verlor es jedoch im Sechstagekrieg von 1967 an Israel.
König Hussein, der von 1952 bis 1999 regierte, spielte eine bedeutende Rolle in der Stabilisierung des Landes. Trotz regionaler Konflikte gelang es ihm, Jordanien als relativ stabiles Land zu etablieren. 1994 unterzeichnete Jordanien einen Friedensvertrag mit Israel, was das Land weiter in die internationale Gemeinschaft integrierte.
Unter König Abdullah II., der seit 1999 regiert, hat sich Jordanien wirtschaftlich und politisch weiterentwickelt. Das Land steht jedoch vor Herausforderungen wie der Flüchtlingskrise durch den Syrienkonflikt, wirtschaftlichen Schwierigkeiten und dem Kampf gegen Extremismus.
Heute ist Jordanien eine konstitutionelle Monarchie mit einer stabilen politischen Struktur und einer wichtigen Rolle im Nahen Osten. Trotz wirtschaftlicher Probleme bleibt es ein zentraler Akteur in der regionalen Diplomatie und ein sicherer Hafen in einer oft unruhigen Region.

Amman – Die Hauptstadt mit antiken Wurzeln

Amman, die pulsierende Hauptstadt Jordaniens, ist eine Stadt der Gegensätze. Sie verbindet modernes urbanes Leben mit antiken Stätten, die bis in die Bronzezeit zurückreichen. Zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten gehört die Zitadelle von Amman, die auf einem Hügel thront und Ruinen aus verschiedenen Epochen beherbergt, darunter der Herkulestempel aus römischer Zeit und der Umayyaden-Palast. Das gut erhaltene Römische Theater, ein imposantes Bauwerk aus dem 2. Jahrhundert, bietet Platz für bis zu 6.000 Zuschauer und wird noch heute für Veranstaltungen genutzt.

Eine weitere wichtige kulturelle Institution in Amman ist das Jordan Museum. Es beherbergt einige der bedeutendsten archäologischen Funde des Landes, darunter die berühmten Schriftrollen vom Toten Meer sowie Artefakte aus der Steinzeit, der Bronzezeit, der biblischen Königreiche Edom, Moab und Ammon und der nabatäischen Periode. Das Museum bietet faszinierende Einblicke in Jordaniens reiche Geschichte und kulturelle Entwicklung. Höhepunkt sind die etwa 9.000 Jahre alten ʿAin-Ghazal-Statuen – großformatige aus Kalkputz und Schilf gefertigte Figuren. Die 15 Statuen und 15 Büsten gehören zu den frühesten großformatigen Darstellungen der menschlichen Gestalt und stellen bemerkenswerte Exemplare der prähistorischen Kunst aus der Präkeramischen Jungsteinzeit dar.

Salt – Die Stadt des Handels und Kulturerbes

Die Stadt Salt, westlich von Amman gelegen, war einst ein bedeutendes Handelszentrum und spielte eine zentrale Rolle im Austausch zwischen Ost und West. Im 19. und frühen 20. Jahrhundert erlebte Salt eine Blütezeit als Verwaltungs- und Wirtschaftszentrum, bevor Amman diese Funktion übernahm. Heute ist Salt für seine osmanische Architektur, seine lebendige Altstadt und sein reiches kulturelles Erbe bekannt und gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Jerash – Die römische Stadt der 1.000 Säulen

Nördlich von Amman liegt Jerash, eine der besterhaltenen römischen Städte der Welt. Die antiken Straßen, gesäumt von majestätischen Säulen, lassen Besucher in die Zeit des Römischen Reiches eintauchen. Zu den Höhepunkten zählen das beeindruckende Hadrianstor, das Oval Plaza, der Zeustempel und das Nord- und Südtheater. Jedes Jahr findet hier das berühmte Jerash Festival statt, das Musik, Theater und Tanz aus der ganzen Welt präsentiert.

Umm Qais – Die antike Stadt Gadara

Umm Qais, das antike Gadara, liegt auf einem Hügel mit atemberaubendem Blick auf den See Genezareth und das Jordantal. Bekannt für seine schwarzen Basaltruinen, beeindruckenden Theater und Säulenstraßen, war Umm Qais einst ein kulturelles Zentrum der griechisch-römischen Welt und Geburtsort bedeutender Philosophen und Dichter.

Umm el-Jimal – Die schwarze Basaltstadt (UNESCO Weltkulturerbe)

Eine der außergewöhnlichsten archäologischen Stätten Jordaniens ist Umm el-Jimal, eine Stadt aus schwarzem Basalt, die von den Nabatäern erbaut und später von den Römern erweitert wurde. Heute beeindrucken die gut erhaltenen Ruinen mit mehrstöckigen Häusern, Kirchen und Wasserspeichern, die einen Einblick in das Leben der antiken Bewohner geben.

Madaba – Die Stadt der Mosaike

Madaba ist bekannt für ihre byzantinischen und umayyadischen Mosaiken, die zu den schönsten der Welt gehören. Die berühmteste Sehenswürdigkeit ist die Mosaikkarte von Madaba in der St.-Georgs-Kirche, die eine detaillierte Darstellung des Heiligen Landes aus dem 6. Jahrhundert zeigt. Weitere beeindruckende Mosaike befinden sich in der Apostelkirche, im Archäologischen Park, im Burnt Palace und im Archäologischen Museum.

Ein weiteres beeindruckendes UNESCO-Weltkulturerbe in Jordanien ist Umm ar-Rasas, eine antike Stätte mit römischen, byzantinischen und frühislamischen Ruinen. Besonders berühmt ist die Kirche des Heiligen Stephanus, deren gut erhaltenes Mosaik zu den größten und schönsten des Landes zählt und verschiedene Städte des Nahen Ostens darstellt. Die Stätte, einst ein wichtiges Handels- und Pilgerzentrum, fasziniert mit ihren steinernen Türmen, Kirchenruinen und römischen Militärlagern, die die lange und vielfältige Geschichte Jordaniens widerspiegeln.

Pella – Eine der ältesten Städte Jordaniens

Die antike Stadt Pella, im fruchtbaren Jordantal gelegen, war ein bedeutendes Zentrum während der hellenistischen und römischen Zeit. Die Ruinen umfassen römische Bäder, Tempel, byzantinische Kirchen und ein Amphitheater. Pella ist auch für seine prähistorischen Siedlungen bekannt, die bis in die Jungsteinzeit zurückreichen.

Kerak – Die mächtige Kreuzritterburg

Die beeindruckende Burg Kerak, eine der größten Kreuzritterburgen des Nahen Ostens, thront hoch über dem Wadi Kerak. Die im 12. Jahrhundert erbaute Festung spielte eine zentrale Rolle in den Kreuzzügen. Ihre massiven Mauern, geheimen Tunnel und weiten Höfe lassen die strategische Bedeutung der Burg erahnen.

Shobak – Die einsame Kreuzritterburg

Etwa 30 Kilometer nördlich von Petra liegt die Burg Shobak, die von den Kreuzrittern im 12. Jahrhundert erbaut wurde. Im Gegensatz zu Kerak ist Shobak weniger besucht, bietet aber eine ebenso faszinierende Geschichte und spektakuläre Aussichten über die Wüste

Ajloun – Die islamische Festung in den Bergen

Die Burg Ajloun, eine der bedeutendsten islamischen Festungen Jordaniens, wurde im 12. Jahrhundert von den Ayyubiden errichtet, um das Land gegen die Kreuzritter zu verteidigen. Strategisch auf einem Hügel gelegen, bietet die Festung einen spektakulären Blick auf das Jordantal. Heute können Besucher die gut erhaltenen Mauern, Türme und geheimen Gänge erkunden und mehr über die islamische Militärgeschichte erfahren.

Petra – Die legendäre Felsenstadt

Die wohl berühmteste Sehenswürdigkeit Jordaniens ist Petra, die „rosarote Stadt“, die von den Nabatäern vor über 2.000 Jahren in die Felsen gehauen wurde. Der Weg durch die enge Schlucht Siq führt zum ikonischen Schatzhaus (Al-Khazneh). Weitere beeindruckende Monumente sind die Königsgräber, das Römische Theater, der Große Opferplatz, die römische Stadt mit dem Großen Tempel, die byzantinischen Kirchen und das hoch gelegene Kloster Ad-Deir. Petra gehört zu den sieben neuen Weltwundern und ist ein absolutes Highlight jeder Jordanien-Reise.

Legendäre Sehenswürdigkeiten und spirituelle Orte

Jordanien ist reich an heiligen Stätten. An der Taufstelle Jesu am Jordan (Bethanien jenseits des Jordans) soll Johannes der Täufer Jesus getauft haben

Vom Mount Nebo aus erblickte Moses das Heilige Land, bevor er dort starb.

Die Palastfestung Mukawer, hoch über dem Toten Meer gelegen, ist als der Ort bekannt, an dem Johannes der Täufer enthauptet wurde.

Lots Höhle, nahe des Toten Meeres, ist mit der biblischen Geschichte von Sodom und Gomorra verbunden. Die Höhlenkirche in Rihab gilt als die älteste Kirche der Welt!

Jordanien ist reich an bedeutenden islamischen Stätten, die Einblicke in die Geschichte, Kultur und spirituelle Bedeutung des Islam bieten. Hier sind einige der wichtigsten islamischen Sehenswürdigkeiten des Landes:
Eine 1400 Jahre alte Pistazie im Nordosten Jordaniens gilt als der heilige Baum des Propheten Mohammed (Sahabi Tree/Tree of al-Buqayawiyya) und als der einzig noch lebende „Gefährte“ des Propheten. Man geht davon aus, dass eine Karawane von Mekka nach Syrien unterwegs war, als Mohammed im Alter von 12 Jahren unter ihrem Schatten Platz nahm. Er begleitete seinen Onkel Abu Talib. Unter diesem Baum sagte der Mönch Bahira das Prophetentum Mohammeds voraus. Somit wird der Baum von Muslimen auf der ganzen Welt als heilig angesehen. Es heißt, dass die Gebete aller, die unter diesem Baum beten, erhört werden.

Die umayyadischen Wüstenschlösser, erbaut im 7. und 8. Jahrhundert, sind beeindruckende Zeugnisse frühislamischer Architektur und Kunst. Besonders bekannt sind:

Qasr Kharana, eine imposante Festung mit massiven Mauern, deren genaue Nutzung bis heute nicht eindeutig geklärt ist.

Qasr Al-Mshatta, bekannt für seine kunstvollen Fassadenschnitzereien und als eines der schönsten Beispiele frühislamischer Architektur. Teile der Fassade befinden sich im Pergamon-Museum in Berlin

Qasr Amra (UNESCO-Weltkulturerbe), berühmt für seine gut erhaltenen Fresken, die das Alltagsleben, Jagdszenen und Sternbilder zeigen.

Das Minarett der zum Qasr al-Qastal gehörenden Moschee gilt als das älteste Minarett der Welt!

Die König-Abdullah-Moschee in Amman, mit ihrer prächtigen blauen Kuppel, ist eines der bekanntesten islamischen Bauwerke Jordaniens. Sie wurde in den 1980er Jahren zu Ehren von König Abdullah I. erbaut und fasst bis zu 7.000 Gläubige.

Die Al-Husseini-Moschee im Herzen von Downtown Amman wurde 1924 unter König Abdullah I. erbaut und steht an der Stelle einer älteren Moschee aus der Zeit der Umayyaden. Mit ihrer osmanischen Architektur und ihrer zentralen Lage ist sie ein wichtiger Gebets- und Treffpunkt.

In Al-Mazar Al-Shamali bei Karak befindet sich das Grab von Ja‘far ibn Abi Talib, einem Cousin des Propheten Mohammed, der in der Schlacht von Mu’tah (629 n. Chr.) fiel. Diese Stätte ist ein wichtiger Pilgerort für Muslime.

Die Schlacht von Mu’tah (629 n. Chr.) war die erste Auseinandersetzung zwischen muslimischen und byzantinischen Truppen. Heute gibt es hier eine Gedenkstätte mit den Gräbern der gefallenen muslimischen Anführer, darunter Zaid ibn Haritha und Abdullah ibn Rawaha.

Etwa 10 km östlich von Amman liegt Kahf Al-Raqim, die angebliche Höhle der Sieben Schläfer, die in der Sure 18 (Al-Kahf) des Korans erwähnt wird. Dieser Ort ist ein bedeutendes Ziel für gläubige Muslime, die die historische und religiöse Bedeutung der Legende würdigen.

Der Prophet Schuaib (Jethro), der Schwiegervater des Propheten Moses, soll in Wadi Shuaib nahe Salt begraben sein. Die Stätte zieht jedes Jahr viele Pilger an.

Osmanische Pilgerforts

Die osmanischen Pilgerforts in Jordanien spielten eine wichtige Rolle bei der Sicherung der Pilgerroute nach Mekka. Diese Forts wurden entlang der Hadj-Route errichtet, um Pilger vor Überfällen durch Wüstenstämme zu schützen und ihnen Zugang zu Wasser und Nahrung zu bieten. Einige der bekanntesten Forts sind Qal‘at Qatrana, Qal‘at Dab‘a und Qal‘at al-Hasa. Diese Forts waren strategisch an Wasserquellen gelegen und boten Schutz und Versorgung für die Pilgerkarawanen. Die Architektur dieser Forts war oft schlicht, aber robust, und sie dienten als sichtbare Zeichen der osmanischen Autorität und Macht.

Wadi Rum

Das Wadi Rum ist eine der spektakulärsten Wüstenlandschaften der Welt. Die roten Sanddünen, bizarren Felsformationen und tiefen Schluchten haben es zu einem beliebten Drehort für Filme wie „Lawrence von Arabien“ gemacht. Besucher können Jeep-Safaris unternehmen, auf Kamelen reiten oder in Beduinenzelten übernachten.

Wadi Dahek – Die weiße Wüste

Weniger bekannt als Wadi Rum, aber ebenso faszinierend, ist das Wadi Dahek, eine Wüstenlandschaft aus weißem Sand und Kalkstein. Die surrealen Formationen machen es zu einem einzigartigen Ziel für Abenteurer.

Wadi Mujib – Der Grand Canyon Jordaniens

Das Wadi Mujib, das tiefste Naturreservat der Welt, bietet spektakuläre Canyons und Wanderwege. Besonders beliebt ist der Siq Trail, eine abenteuerliche Wanderung durch enge Felsschluchten mit Wasserfällen und natürlichen Pools.

Aqaba – Jordaniens Tor zum Roten Meer

Die Hafenstadt Aqaba ist ein Paradies für Wassersportler. Das klare Wasser des Roten Meeres bietet ideale Bedingungen zum Tauchen und Schnorcheln. Die bunten Korallenriffe und tropischen Fische machen die Unterwasserwelt unvergesslich.

Totes Meer – Ein Naturwunder

Das Tote Meer, der tiefste Punkt der Erde, ist bekannt für sein extrem salzhaltiges Wasser, das ein schwereloses Treiben ermöglicht. Seine mineralhaltigen Schlammbäder sind für ihre heilende Wirkung berühmt.

Jordanien ist ein Land voller Geschichte, Kultur und Naturwunder. Ob antike Städte, majestätische Burgen oder spektakuläre Wüstenlandschaften – hier findet jeder Reisende ein unvergessliches Erlebnis.